Online-Glücksspiel birgt erhebliche Gefahren, insbesondere die Suchtgefahr. Die Suchtproblematik zeigt sich auf vielfältige Weisen. Einige Menschen verbringen stundenlang ihre Zeit mit Online-Spielen, vernachlässigen dabei ihre Bildung oder berufliche Verpflichtungen.
Das Erkennen von Online-Glücksspielsucht kann eine Herausforderung sein, da sie oft schleichend beginnt und von Schamgefühlen und Selbsttäuschungen begleitet wird. Es ist schwierig, festzustellen, ob man gefährdet ist oder bereits süchtig. Online-Tests können eine erste Selbsteinschätzung ermöglichen, indem man sich beispielsweise folgende Fragen stellt:
- Haben Sie jemals gegenüber anderen Personen über das Ausmaß Ihres Online-Glücksspielverhaltens gelogen?
- Haben Sie bei der ersten Frage gelogen?
Wenn die Antworten auf diese Fragen irritierend oder schockierend sind, kann es ratsam sein, einen Selbsttest im Internet durchzuführen (zum Beispiel auf Websites wie https://www.check-dein-spiel.de/tests/selbsttest/ oder https://www.spielsucht-therapie.de/spielsucht-selbsttest/). Es gibt auch weitere Anzeichen, auf die man achten sollte:
- Zeitliche Intensität: Betroffene verbringen exzessiv viel Zeit mit Online-Glücksspielen und sozialen Medien, vernachlässigen dabei jedoch wichtige Aktivitäten wie Schule, Arbeit, soziale Interaktionen und Schlaf.
- Kontrollverlust: Schwierigkeiten, die Spielzeit zu begrenzen oder mit dem Spielen aufzuhören, trotz negativer Konsequenzen.
- Gesundheitliche Auswirkungen: Sucht beeinflusst das persönliche, schulische oder berufliche Leben sowie die psychische und physische Gesundheit.
- Rückzug und Isolation: Betroffene ziehen sich von Freunden und Familie zurück, um mehr Zeit für Online-Glücksspiele zu haben.
- Toleranzentwicklung: Es wird immer mehr Zeit auf Online-Plattformen benötigt, um denselben Kick oder Genuss zu erleben.
Negative Auswirkungen
Digitale Sucht hat schwerwiegende Auswirkungen auf das individuelle Wohlbefinden. Sie kann zu sozialer Isolation, schlechter schulischer oder beruflicher Leistung und gesundheitlichen Problemen führen. Depressionen, Angstzustände und Stimmungsschwankungen treten häufig auf. Finanzielle Probleme sind ebenfalls nicht selten, da Geld in In-Game-Käufe oder Premium-Abonnements fließt und das eigene Budget übersteigt. Dies kann zu Schuldgefühlen und sogar Selbsthass führen. Das Überwinden einer solchen Sucht ist keine leichte Aufgabe und kann während des Entzugs zu Reizbarkeit, Nervosität und Unruhe führen.
Prävention und Unterstützung
Um Online-Glücksspielsucht zu verhindern oder zu bewältigen, sind verschiedene Maßnahmen erforderlich. Dazu gehört die Schaffung von Bewusstsein und die Begrenzung des Zugangs zu elektronischen Geräten. Es ist wichtig, klare Regeln für die Internetnutzung und Bildschirmzeiten festzulegen und diese zu überwachen. Betroffene sollten ermutigt werden, über ihre Gefühle und Bedenken zu sprechen, und Eltern oder Vertrauenspersonen sollten eine offene Kommunikation fördern. Professionelle Hilfe sollte niemals tabuisiert werden; bei Anzeichen von Sucht ist es ratsam, Unterstützung von Therapeuten oder Beratungsstellen in Anspruch zu nehmen.
In Schulen können Präventionsmaterialien und Programme eingesetzt werden, um Jugendliche für die Gefahren der Online-Glücksspielsucht zu sensibilisieren und ihnen Werkzeuge zur Selbstregulierung zu vermitteln. Die Gesellschaft, Familien und Bildungseinrichtungen sollten zusammenarbeiten, um die negativen Auswirkungen von digitalen Süchten zu minimieren und jungen Menschen dabei zu helfen, ein gesundes Verhältnis zur digitalen Welt zu entwickeln. Es ist von entscheidender Bedeutung, die Online-Glücksspielsucht ernst zu nehmen und rechtzeitig Maßnahmen zu ergreifen, um die Gesundheit und das Wohlbefinden junger Menschen zu schützen.
Hilfe finden Sie unter anderem hier:
- Den “Safer Internet”-Ratgeber zu Spiel- und Handysucht finden Sie hier.
- Die Bundesstelle für die Positivprädikatisierung von digitalen Spielen bietet Alternativen, Hintergrundinformationen und Hilfestellungen hier.
- Informationen zur Internet- und Computersucht bei Jugendlichen finden Sie hier: https://www.gesundheit.gv.at/service/beratungsstellen/gesund-leben/kids-teens/internet-sucht.html
- Österreichweite Spielsucht-Helpline: 01 544 13 57 oder therapie@spielsuchthilfe.at
- Spielsuchtberatung Klagenfurt: 0664/79615186 oder 0664/2432271, spielsuchtberatung@klagenfurt.at
- Diakonie de La Tour: Ambulanz/Beratung in Villach und Spittal: 04242/24368, stationäre Behandlung in Treffen: 04248/2557.